Warum Personal Branding kein Selbstläufer ist.

Glauben Sie, dass Sie eine Personal Brand haben? Diese Frage habe ich letztens in meiner Lehrveranstaltung zum persönlichen Online-Auftritt die Studierenden gefragt. Nur wenige haben die Hand gehoben. Viele waren sich unsicher.

Ich bin der Meinung, dass jeder Mensch eine Personal Brand hat, denn jeder hat eine Reputation, einen Ruf. Menschen bilden sich von anderen Menschen eine Meinung. Dies geschieht recht schnell und ganz egal ob wir aktiv etwas dazu tun oder es einfach passieren lassen. Manchmal sind das einfache Dinge, wie z.B. die Kollegin, die immer sehr modisch und farblich abgestimmte Kleidung trägt, der Kunde, der alles genau bis ins kleinste Detail besprechen möchte oder der Arbeitskollege, der zwar oft zu spät zu Meetings kommt, dann jedoch meist geniale Ideen einbringt.

Das ist unser Ruf, den wir haben. Um aus unserem Ruf eine Personal Brand zu machen, braucht es noch das eine oder andere mehr.

Aus meiner Erfahrung braucht es folgende 5 Bausteine zur Entwicklung der eigenen Personal Brand:

1. Ihr Superkräfte Portfolio

Ja, Sie lesen richtig, Sie haben Superkräfte! Und das, obwohl Sie mit ziemlicher Sicherheit kein Marvel-Held sind. Ich habe diesen Begriff aus dem amerikanischen Englisch übernommen, dort spricht man von „Superpowers“. Dieser Baustein wird ganz oft vergessen oder auch belächelt, wenn es um den Aufbau der Personal Brand geht. Oft erleben wir in Social Media Postings eine Beweihräucherung selbst ernannter Experten. Sie sprechen darüber, wie toll sie sind, welche Ziele sie bereits erreicht haben und wie einfach das alles ist. Ganz oft gepaart mit der Aussage, dass man dafür gar nichts können muss. Das alles meine ich nicht mit Superkräften.

Bei diesem Baustein geht es darum sich seiner Stärken genauso wie seiner Schwächen bewusst zu werden, seine Werte zu kennen und danach zu leben. Zu entdecken was Sie einzigartig macht und was Sie Ihren Kund:innen bzw. Follower:innen für einen Mehrwert bieten. Was können Sie, was andere nicht können?

In Zeiten der Digitalisierung und aufkommender Anwendung von KI-Tools ist es wichtig, dass Sie sich als echten Menschen zeigen.

2. Ihre Ziele und Vision

Vielleicht haben Sie bereits ein klares Bild von Ihrer Karriere vor Augen und wissen genau, wohin Sie in Ihrem Berufsleben möchten. Vielleicht sind Sie sich auch noch nicht ganz sicher. Egal wo Sie beim Thema Karriereziel stehen, für den Aufbau Ihrer Personal Brand brauchen Sie eine Vision und klar formulierte Ziele. Sie dienen als Leitfaden und helfen zu entscheiden, welche Themen Sie besetzen möchten, über welche Inhalte Sie schreiben oder wie die Videos, die Sie erstellen, aufgebaut sein sollen. Klar formulierte Ziele stellen sicher, dass Sie auf dem richtigen Weg bleiben. Sie schärfen Ihren Fokus auf das, was Sie erreichen wollen und motivieren kontinuierlich weiterzumachen. Eine Personal Brand baut man nicht auf einmal auf, die Online-Kanäle wollen regelmäßig bespielt werden und es ist nicht immer leicht dranzubleiben.

Ihre Vision sollte langfristig ausgerichtet sein, dadurch können Sie Ihre Personal Brand nachhaltig aufbauen. Kontinuität und Beständigkeit sind wesentliche Faktoren, die zur Wahrnehmung einer positiven Personal Brand führen. Durch eine langfristige Vision vermitteln Sie Glaubwürdigkeit und Vertrauen. Sie zeigen dadurch, dass Sie langfristige Beziehungen mit Ihren Kund:innen und Ihrer Zielgruppe aufbauen können.

3. Ihre Marken-Identität

Mit dem Wissen um Ihre Superkräfte und Ihre Vision und Ziele können Sie Ihre persönliche Marken-Identität entwickeln. Stellen Sie Ihre Marke auf ein gutes Fundament, das aus Ihren Werten, Ihrem Wesen und Ihrem Fachwissen besteht. Durch Ihre Marken-Identität differenzieren Sie sich von anderen und heben Ihre Einzigartigkeit hervor. Dies ist oft nicht leicht zu formulieren, vor allem, wenn Sie in einer Branche bzw. Position sind, in der sich bereits viele online zeigen.

Das ist der Kern Ihrer Personal Brand, das Fundament bildet, auf das Sie alle weiteren Tätigkeiten rund um Ihre persönliche Marke aufbauen. Alles, was Sie tun, muss zu Ihrer Marken-Identität passen. Egal ob Social Media Postings, Likes, Blog-Artikel, You-Tube Videos, Podcasts oder Tätigkeiten in der realen Arbeitswelt wie Meetings, Kundengespräche, Interviews, Netzwerktreffen usw., es muss zu Ihrer Marken-Identität passen. Ansonsten wirken Sie schnell unstimmig bis hin zu unglaubwürdig.

Bei diesem Baustein geht es auch darum sich zu überlegen, wie Sie von anderen wahrgenommen werden wollen. Für eine positive Wahrnehmung spielt Authentizität eine große Rolle. Aktuelle Beispiele zeigen, dass echte Menschen, die sich weder fehlerfrei perfekt zeigen noch sich allzu leger darstellen am authentischsten wirken. Die amerikanische Studie der BrandBuilders 2023 hat gezeigt, dass ein professionelles Auftreten mit einem fundierten Knowhow dabei hilft als Experte in seinem Fach wahrgenommen zu werden. Speziell bei der Generation X und Babyboomer. Die Generation Z hingegen legen bei der positiven Wahrnehmung einer Personal Brand Wert auf Persönlichkeit, Unterhaltungswert und Ästhetik.

Weitere Fragen bei der Entwicklung Ihrer Marken-Identität sind: Wie werde ich mich positionieren, um meine Ziele zu erreichen? Welches Werteversprechen gebe ich meinen Kund:innen und Ihrer Zielgruppe? Und: Wie stelle ich meinen USP und Authentizität sicher?

Nicht zu vergessen natürlich eine Mitbewerbs-und Zielgruppenanalyse.

Aus unserer Erfahrung hat sich gezeigt, dass die Entwicklung der Marken-Identität nicht von alleine geht und sich auch nicht von heute auf morgen formulieren lässt. Es braucht meist mehrere Iterationen und oft auch etwas Zeit, um nochmal darüber zu schlafen oder es auszutesten. Lassen Sie sich bei diesem Thema Zeit und holen Sie sich Hilfe und Feedback.

4. Konzeptplanung

Jetzt haben Sie bereits Ihre Superkräfte, Ihre Vision und Ziele sowie Ihre Brand Identität entwickelt. Zur Vervollständigung Ihres Personal Branding Konzepts, fehlen noch eine Kommunikationsstrategie, ein einheitliches Erscheinungsbild und natürlich das Definieren von NoGo’s.

In diesem Schritt geht es um das „Wie“. Stellen Sie sich die Frage wie sie Ihre Superkräfte, Ihre Vision und Ziele und Ihre Marke nach außen kommunizieren wollen.

Auf welchen Plattformen wollen Sie online vertreten sein? Welche Medien wollen Sie bedienen? Videos, Audios, Blogs, Podcast, Artikel, DM’s, Webinare usw.

Die Planung der Themen und einzelnen Inhalte ist das Herz des Konzepts. Zur Content-Planung gehört auch ein gutes Storytelling und der Umgang mit Kommentaren und Kritik.

Ist an alles gedacht? Dann können Sie loslegen.

5. Umsetzung

Im letzten Baustein zur Entwicklung Ihrer Personal Brand geht es endlich um die Umsetzung. Alles, was Sie geplant haben wird zur Realität.

Die Umsetzungsphase ist diejenige, die sich wiederholt. Sie schreiben Artikel, machen Podcasts oder treten als Speaker auf. Alles zu Ihrem jeweiligen Thema und Ihrem Ziel. Sie bauen mit jedem weiteren Post oder Artikel auf den bestehenden auf.

Das Schöne ist, bei einer guten Vorbereitung und Planung, gelingt die Umsetzung leicht. Sie brauchen keine oder nur wenige Anpassungsschleifen ziehen, keine Neuorientierung mehr durchführen und Sie starten somit nicht ständig von vorne.

Fazit:

Bei der Entwicklung Ihrer Personal Brand geht es nicht darum, dass Sie sich ausschließlich von Ihrer besten Seite zeigen, sondern vor allem darum, sich als Mensch nahbar zu machen und Vertrauen durch Kompetenz aufzubauen.

Lacey Abacchi schreibt in Ihrem Forbes Artikel: “Ich glaube, dass einer der wichtigsten Schritte beim Aufbau einer persönlichen Marke darin besteht, großzügig mit seinem Wissen umzugehen.”

Lassen Sie andere Menschen an Ihrem Wissen teilhaben. Seien Sie hilfsbereit und machen Sie sich dadurch unersetzbar. Denn egal, ob Sie Kunden direkt ansprechen (B2C) oder im B2B-Geschäft sind, sie sprechen immer von Mensch zu Mensch.

Aus diesem Grund ist es uns wichtig echte Personenmarken aufzubauen. Wir verzichten bewusst auf KI-generierte Bilder und KI-generierte Texte.

Wir, von der Agentur Eibler, sind der Meinung bei der Personal Branding soll immer der Mensch mit seinen individuellen Kompetenzen, Erfahrungen und Werten im Vordergrund stehen.

Wir wünschen Ihnen viel Erfolg beim Aufbau Ihrer Personal Brand!

Alles Liebe,

Bettina Eibler

PS: Sollten Sie sich noch fragen, warum Sie eine Personal Brand benötigen, schauen Sie gerne in unserem Post dazu nach.

Wenn Sie noch Fragen haben oder gerne einen Sparring Partner zum Austausch haben, wenden Sie sich einfach über das Kontaktformular bei uns.

Bleiben Sie am Puls der Zeit und starten Sie durch!